Sie haben gewählt – wir haben gerechnet. Auf dieser Doppelseite dürfen Sie nun den absolut durchschnittlichen Schaffhauser Politiker kennenlernen. Und ein bisschen auch die Schaffhauser Politikerin.
Der durchschnittliche Schaffhauser Grossstadtrat ist 48 Jahre alt, mit einer Wahrscheinlichkeit von zwei Dritteln männlich, und er ist seit genau fünf Jahren im Amt.
Auch nach diesem Wahlsonntag dominieren Männer die Stadtpolitik. Bei den Kantonsratswahlen im September kam es noch zu einem Frauenrutsch: Der Frauenanteil stieg von 23 auf 37 Prozent. Eine ähnliche Tendenz ist nach den Wahlen des Grossen Stadtrats zu sehen: Hier wächst die Frauenvertretung von 22 auf 30 Prozent beziehungsweise von acht auf elf Grossstadträtinnen. Das ist allerdings nur ein vordergründiger Fortschritt: Vor vier Jahren sind ebenfalls elf Frauen in den Grossen Stadtrat gewählt worden. Zum Ende der Legislatur sind es noch deren acht.
Besonders deutlich sind die Unterschiede zwischen den Parteien. Während für die SVP, GLP, EVP, PUSH und Die Mitte ausschliesslich Männer im Grossen Stadtrat politisieren, stellt die SP alleine sechs Frauen; zählt man die Juso, die Grünen und die Jungen Grünen dazu, stellt das linke Lager 82 Prozent aller Frauen im Grossen Stadtrat.
Die Linken sind nicht nur weiblicher, sondern auch jünger: Der Altersschnitt liegt bei der SP bei rund 31 Jahren, bei der SVP bei rund 55 Jahren. Entsprechend weniger Erfahrung im Grossen Stadtrat haben sie – die Amtsältesten sitzen aber im Übrigen auch nicht in der SVP. PUSH-Mann Urs Tanner (hier dem Mitte-Block zugeordnet) lässt mit 25 Jahren Diensterfahrung alle anderen hinter sich.
Die Köpfe, die Sie unten sehen, spiegeln all diese Berechnungen: Sie sind durch und durch Mittelmass, die goldene Mitte all jener Menschen, die am vergangenen Sonntag ins Stadtparlament gewählt wurden.
Zur Methodik:
Die Bilder hat AZ-Fotograf Robin Kohler mit dem Generator Midjourney erstellt. Das Programm hat einen sogenannten Blend-Modus, mit dem bis zu fünf Bilder gleichzeitig zu einem einzigen fusioniert werden können. Bei einem Pool von mehr als fünf gewählten Personen nahm Kohler diesen Vorgang bis zu drei Mal vor.
Parallel dazu sind jeweils der Jahrgang und das Geschlecht die berechneten Durchschnittswerte der dahinterstehenden – gewählten – Grossstadträtinnen und -räte. Für das Dienstalter wurden die Anzahl Jahre zwischen dem Eintritt in den Grossen Stadtrat (bei Bisherigen) und dem heutigen Tag berechnet. Bei neu Gewählten beträgt er entsprechend Null.