Die Mehrheitsfähige

20. Oktober 2023, Marlon Rusch
Bild: Robin Kohler

Am Sonntag moderiert Nathalie Christen die wichtigste Politsendung der Legislatur. Sie ist das beste Argument im Kampf gegen die ­Halbierungsinitiative der SVP.

Es ist Freitagnachmittag, noch bleiben neun Tage bis zum Wahlsonntag, und gerade steht eine wichtige Entscheidung an: Mit welchem Sportlergel soll sich SRF-Moderatorin Nathalie Christen während der Wahlsendung verpflegen – mit dem Powergel von Powerbar oder mit dem Actifood Fruit Gel Exotic von Isostar?

Die eidgenössischen Wahlen sind der wichtigste Event der politischen Schweiz seit vier Jahren. Das Schweizer Fernsehen SRF wird am kommenden Sonntag in einer 12-stündigen Livesendung mit 75 Journalistinnen aus sämtlichen Kantonen berichten, Hochrechnungen werden eingespielt, Experten werden die Ergebnisse laufend analysieren und einordnen, dazwischen wird es erklärende Einspieler geben, Blicke hinter die Kulissen, und Nathalie Christen wird in ihrem ikonischen blauen Zweiteiler stecken und der Sendung einen roten Faden geben. Die Neuhauserin ist das Gesicht des diesjährigen Wahlsonntags. Millionen von Schweizerinnen und Schweizern werden ihr zusehen. Da käme ein plötzlicher Hungerast ganz und gar ungelegen.

Draussen brennt die Oktobersonne auf die Fassade des SRF-Hochhauses am Leutschenbach, drinnen, in Studio 4, scheint es weder Tages- noch Jahreszeiten zu geben. Eine fensterlose, klimatisierte Halle, die Decke mit Studiostrahlern gesprenkelt wie das Firmament mit Sternen.

An einem der beiden Moderationstische steht Mario Grossniklaus vor seinem Laptop. Der Journalist leitet die diesjährige Wahlsendung und studiert seit einem Jahr daran herum. Er zeigt den provisorischen Ablaufplan mit rund 500 Positionen, die am Sonntag je nach Entwicklung laufend verschoben werden können, und sagt gut gelaunt: «Die Sendung ist ein Monster. Dafür brauchst du die grösstmöglichen Nerven.» Daran, dass seine Moderatorin Nathalie Christen über diese Nerven verfügt, scheint er keinerlei Zweifel zu haben: «Nathalie ist fresh. Sie verbindet Fachkompetenz mit Spontaneität, und sie hat die Gabe, eine solche Sendung zu tragen. Es gibt nur wenig Leute mit diesem Profil.» 

Heute ist der erste Probetag, sieben Menschen stehen vor einem grossen Bildschirm, Moderatorin Nathalie Christen und ihr Sidekick Curdin Vincenz müssen ein Gefühl für die Wahlsendung bekommen, für die es keine Hauptprobe geben kann. Sie üben Dialoge, sie studieren mit einem Kameramann Laufwege ein, sie diskutieren mit einem Techniker, welches Headset wohl am besten geeignet wäre für die Übertragung, und wie man es bewerkstelligen könnte, dass sich dieses nicht in den Ohrringen der Moderatorin verheddert.  Nathalie Christen lacht immer wieder herzlich heraus.

Nathalie Christen und ihr Sidekick Curdin Vincenz im Studio 4. Bild: Robin Kohler  

Brötli-Recherchen an der Kanti

Im Dezember 1980 lächelte die damals zehnjährige Nathalie erstmals in eine Fernsehkamera. Sie war mit ihren Schulkameraden Urs und Stefan aus der vierten Klasse der Primarschule Neuhausen zu Gast in der Kinderquiz-Sendung «1, 2 oder 3» in Hamburg. Kurz darauf flimmerte ihr Zahnpastalächeln über die Bildschirme der Bundesrepublik Deutschland.

Erstmals von Nathalie Christen lesen konnte man im Februar 1988, als in den Schaffhauser Nachrichten ein Leserbrief der 18-jährigen Kantischülerin erschien.  Kurz zuvor waren die Türen der Schaffhauser Zwinglikirche mit Hakenkreuzen und «Juden raus»-Parolen verschmiert gewesen, nun titelte die 18-jährige Kantonsschülerin: «Jetzt heisst’s: Auf die Barrikaden!» Dass sie daraufhin einen anonymen Brief erhielt, in dem sie als Judensau beschimpft und mit sexueller Gewalt bedroht wurde, änderte nichts an ihrem Berufsziel: Journalistin. 

Die Hingabe hatte Nathalie Christen von der Grossmutter, die den Alt­stätter Frauenverein geleitet und sich stark für das Frauenstimmrecht engagiert hatte. Die Methode schaute sie sich vom Grossvater ab, Alleinredaktor des Rheintalers, im Mund eine Brissago, neben dem Büro ratterte der Telex. «Diese Bilder haben sich mir eingeprägt», sagt die Enkelin heute. 

An der Kantonsschule redigierte Nathalie Christen als Chefredaktorin die Schülerzeitung Et cetera und recherchierte auch mal zur Qualität der Pausenbrötli. Die Zeitung publizierte eine Umfrage unter den Schülerinnen, «nicht gerade repräsentativ», wie Christen kürzlich in einem Interview auf Tele D einräumte, und auch nicht unbedingt nach der reinen journalistischen Lehre. Der Bericht sei ohne Stellungnahme des Bäckers erschienen, gleichzeitig sei aber auch der Effekt des Artikels überschaubar gewesen: «Die Brötli waren nachher noch in etwa gleich gut wie vorher.»

Über die Kirchgemeinde nahm Christen noch als Teenager an einem mehrtägigen Journalismus-Kurs teil, wo beim Schlussfeedback herauskam, dass sie sich durchaus als Journalistin eigne. Speziell fürs Fernsehen. Da man dort aber nicht ohne Erfahrung hinkomme, sagte man ihr, sie solle doch beim Lokalradio einsteigen. 

«Schaffhausen verzeiht vieles»

Am Freitagabend nach dem langen ersten Probetag für die Wahlsendung 2023 zieht sich Nathalie Christen um und setzt sich dann vor dem SRF-Hochhaus in die Abendsonne. Die Bluse ist mit den grünen Augen abgestimmt, die Haare fallen makellos, und auch sonst soll nichts an der Erscheinung der 52-Jährigen Irritation auslösen. Sie ist zugewandt und erzählt in kurzen Episoden mit knackigen Pointen aus ihrem Leben. Genau das muss eine Journalistin beim Fernsehen können: komplexe Sachverhalte herunterbrechen und in kürzester Zeit verständlich vermitteln. 

Doch während sie bei ihren regelmässigen Schaltungen aus dem Bundeshaus in die SRF-Sendungen meist von brandneuen politischen Entwicklungen berichtet, wiederholen sich die Episoden aus ihrem eigenen Leben. In Interviews trägt sie diese immer wieder in denselben Worten vor. Die öffentliche Erzählung des eigenen Lebens scheint ziemlich gefestigt zu sein, es scheint, als habe Nathalie Christen über die Jahre eine Fassade errichtet, die verhindern soll, dass die Menschen vor den Bildschirmen in sie hineinschauen können. 

Nach dem Schlussfeedback beim Journalismus-Kurs begann sie noch während der Kantonsschulzeit, als freie Journalistin bei Radio Munot zu arbeiten. 1990, nach der Matura, stiess sie als Volontärin zur Redaktion. Der Sender steckte damals noch in den Kinderschuhen und die Redaktion musste vor allem dafür sorgen, dass rund um die Uhr gesendet wird. Neue Mitarbeiterinnen wurden ins kalte Wasser geworfen. 

Nathalie Christen erzählt, wie sie ohne Vorbereitung ins Kantonsparlament geschickt worden sei und direkt nach der Debatte auf Sendung war. Die Parteien, denen die Parlamentarier angehörten, las sie dem Belegungsplan des Kantonsratssaal ab, doch einmal habe sie aus der «AP» statt der Autopartei die Arbeiterpartei gemacht. «Ich hätte in einem Erdloch verschwinden können. Doch Schaffhausen verzeiht vieles.»

Abgesehen von kleineren Fauxpas verrichtete Nathalie Christen ihre Arbeit zur vollsten Zufriedenheit des Senders. Ihr damaliger Chef Erwin Künzi erinnert sich an sie als eine der besten Lernenden, die er je gehabt habe. Nathalie Christen sei ehrgeizig und diszipliniert gewesen, mit einem Hang zum Perfektionismus. «Vor allem aber war sie sehr intelligent. Und Intelligenz hilft ungemein.» 

Er erzählt von Provinzskandälchen, die sie ausgelöst habe. Davon, wie ein etwas sehr freihändiger Osterhasen-Test einen wütenden Gewerbeverband auf den Plan gerufen habe. Oder daran, wie Nathalie Christen nach Feierabend beherzt den Aufnahmekoffer gepackt und bei einer Chippendales-Show das Mikrofon angemacht habe – und am nächsten Morgen die braven Schaffhauser Hausfrauen im Radio «Hosen runter! Hosen runter!» skandiert hätten. 

Es habe aber auch immer wieder aufreibende Diskussionen gegeben, weil Christen vieles hinterfragte: Braucht es zu diesem Thema wirklich einen Beitrag? Ist das wirklich journalistisch? Sie selber sagt, wenn sie Künzi widersprochen und argumentiert habe, die Eröffnung eines neuen Geschäfts sei noch lange keine journalistische Geschichte, habe dieser geantwortet, «der Feind des Guten ist das Bessere», und ihr den Ball zurückgespielt. Beim Lokalradio habe sie wahnsinnig viel gelernt, vor allem, Themen zu generieren.

Eine Karriere mit Umwegen

Nach ein paar Jahren zog es sie weiter, raus aus der Provinz, hinauf auf die nationale Bühne. Norbert Neininger, der Verleger von Radio Munot, habe sie ermutigt, zuerst an die Universität zu gehen, was aber nicht möglich gewesen sei, da sie damals schon für sich selber sorgen musste. Sie wollte zur NZZ, doch gab man ihr ohne Studium keine Chance. Also wechselte Nathalie Christen 1995 eben zur Schweizer ­Illustrierten und 1998 zum Sonntagsblick

Heute sagt sie, bei den beiden Boulevardblättern des Ringier-Verlags habe sie gelernt, so zu schreiben, dass man sie verstehe. Nach einigen Politreportagen wurde sie als Redaktorin ins Bundeshaus geschickt. Ein Meilenstein, doch bald ereilte sie eine berufliche Krise. Christen will nicht darauf eingehen, was damals vorfiel, sie wolle in der Öffentlichkeit keine schmutzige Wäsche waschen. Doch offenbar begann sie an ihren Fähigkeiten als Politjournalistin zu zweifeln. Sie kündigte 2001 beim Sonntagsblick und ging erst einmal auf Reisen. 

Es müssen heilsame Monate gewesen sein. 2002 begann sie beim heutigen Schweizer Radio SRF und machte dort Karriere: Redaktorin, Leiterin der Bundeshaus-Redaktion, stellvertretende Inlandchefin, Produzentin und Moderatorin der Nachrichtensendung Rendez-vous. 2013 ging es weiter zum Schweizer Fernsehen, zuerst als Produzentin und stellvertretende Redaktionsleiterin der Arena, die sie auch moderierte, danach wurde sie Reporterin bei 10 vor 10, seit 2016 ist sie Bundeshauskorrespondentin und moderiert die Elefantenrunden, die Gespräche mit den Parteipräsidentinnen der nationalen Parteien. 

Dass Christen bei SRF eine berufliche Heimat gefunden hat, überrascht nicht. Die DNA des öffentlich-rechtlichen Senders passt zu ihrem Verständnis von Journalismus: absolute Objektivität.

Bild: Robin Kohler

Als am Freitagnachmittag in Studio 4 die Headset-Frage geklärt ist, spielen Curdin Vincenz und Nathalie Christen einzelne Sequenzen durch, gerade proben sie den Block über die Parlamentarierinnen, die nicht mehr zur Wahl antreten. Die beiden Moderatoren stellen sie in wenigen Satzfragmenten vor. Als das Bild von SVP-Nationalrat Roger Köppel auf dem riesigen Bildschirm aufploppt, sagt Christen: «Roger Köppel – in letzter Zeit in Bezug zu Russland mit aussergewöhnlichen Positionen – Okay, das würde ich dann am Sonntag nicht so sagen.»

Die Neutrale

«Aussergewöhnliche Positionen» – das ist für das öffentlich-rechtliche Fernsehen bereits zu viel der Wertung. Man fragt sich jetzt vielleicht, wo der Teenager geblieben ist, der 1988 in den SN dazu aufgerufen hatte, angesichts antisemitischer Schmierereien auf die Strasse zu gehen. Gut möglich, dass er noch irgendwo schlummert in der 52-jährigen Journalistin, aber im hochseriösen Berufsumfeld schlicht keinen Auslauf bekommt. 

Man kann unter der Bundeshauskuppel sprechen mit wem man möchte: Über Nathalie Christen hört man von links wie rechts nur lobende Worte. SP-Frau Jacqueline Badran bezeichnete sie als «sehr kompetent und stets gut vorbereitet», SVP-Mann Albert Rösti fand, sie recherchiere «mit Tiefgang» und kenne ihre Dossiers genau. Mitte-Chef Gerhard Pfister nannte Christen «eine der kompetentesten Bundeshausjournalistinnen» und Regula Rytz von den Grünen sagte, sie sei «durchgangsstark und gleichzeitig einfühlsam». Der ehemalige Lobbyist und Bundeshaus-Urgestein Martin Schläpfer sagt gegenüber der AZ, das Risiko, dass Nathalie Christen wegen unausgewogener Berichterstattung von der Ombudsstelle gerügt werde, tendiere gegen null. 2021 wurde sie von Branchenvertretern zur Politjournalistin des Jahres gewählt.

Nathalie Christen ist keine Stichwortgeberin, sie hakt hartnäckig nach und hält auch in grossen Gesprächsrunden mit dominanten Gästen die Zügel in der Regel beisammen – doch sie ist mehrheitsfähig. Und das macht sie für die in letzter Zeit immer stärker in die Kritik geratene SRG zu einem hochwillkommenen Argument. Die SVP will den öffentlichen Rundfunk mit der kürzlich eingereichten Halbierungsinitiative zurückstutzen und ihm die Beiträge kürzen. Die Rechten behaupten, das Medienhaus sei zu gross, zu mächtig – und vor allem zu links. Am kommenden Sonntag dürfte Christen im azurblauen Zweiteiler ein valables Gegenargument liefern. 

Die Wahlsendung ist für Nathalie Christen eine einmalige Sache, bei der verschiedene Herausforderungen zusammenkommen: Die Expertin für Vorgänge in Bundesbern muss sich in die politischen Verhältnisse in allen 26 Kantonen hineindenken, sie wird aussergewöhnlich lange auf Sendung sein, dennoch wird es Schlag auf Schlag gehen, und es werden Dinge passieren, die sie vorher unmöglich antizipieren kann. Sie selber sagt, die Sendung werde «die grösste Herausforderung meiner Laufbahn».

Wie man ihr im Studio zusieht, mit ihr diskutiert, durchs Quartier spaziert, sich ihre Geschichte anhört und sie sagt, jetzt, nach dem ersten Probetag, habe sie ein gutes Gefühl für die Wahlsendung, ist man durchaus beeindruckt. Die Fassade aber macht keine Anstalten zu bröckeln.

Frau Christen, obwohl Sie als Politjournalistin stets objektiv sind, spürt man bei Ihnen eine starke Moral. Wo kommt die her? 

«Sie meinen wohl meine ethische Verankerung.»

Sie machen für mich den Anschein, als hätten Sie noch nie in Ihrem Leben mit der dunklen Seite geliebäugelt.

«Ich sah als junge Frau in meinem Umfeld viel Dunkelheit. Ich sah etwa, zu welchen Dramen Drogen führen können. Das hat mich geprägt und angespornt, mit mir selber und mit anderen achtsam umzugehen. Dazu kommt mein christlicher Glaube, der mir bis heute ein wichtiger Wertekompass ist.»

Die Mutmacherin

2021 veröffentlichte Nathalie Christen zusammen mit zwei anderen Journalistinnen das Buch «Schweizer Politfrauen – 21 Porträts, die inspirieren». Die Autorinnen hatten Politikerinnen getroffen, darunter grosse Namen wie Mattea Meyer, Petra Gössi und Viola Amherd. Dabei hatten sie nicht den Anspruch, Brüche in den Biografien herauszuarbeiten. So ist das Buch denn auch nicht sonderlich spannend zu lesen, doch das war auch gar nicht der Anspruch. Die Lebensgeschichten sollen aufzeigen, wie die porträtierten Frauen es geschafft haben, Hindernisse zu überwinden, und andere Frauen ermuntern, selber in die Politik einzusteigen. Bei ihrer täglichen Arbeit im Bundeshaus erlebt Christen Tag für Tag, wie schwierig es heute noch ist, Frauen für Interviews zu gewinnen. Das Buch sei ein «Mutmacherbuch», sagte sie bei der Präsentation, umd zumindest zu Hause kann sie mit ihren Ermutigungen auch eigene Erfolge verbuchen. Ihre älteste Tochter hat gerade ihre Maturarbeit abgegeben. Dafür befragte sie eidgenössische Parlamentarierinnen, welche Erfahrungen sie mit Diskriminierung gemacht haben. 

Das Buch, das Nathalie Christen geschrieben hat, hätte sie in jungen Jahren gern gelesen. Als sie beim Sonntagsblick im Bundeshaus anfing, wurde ihr männlicher Kollege gefragt, ob er eine neue Assistentin habe. Als sie erstmals aushilfsmässig die Arena moderierte, fragten Zuschauer: «Was ist das denn für eine heisse blonde Katze?» Andere fanden, das Fräulein solle nicht immer die Herren Politiker unterbrechen.

Mit den Jahren und mit ihrer Erfahrung haben die Sprüche abgenommen. Christen gestikuliert zwar viel für eine Fernsehmoderatorin, sie lächelt oft, spielt mit ihrer Mimik, und natürlich enervieren sich heute noch Menschen, man habe immer das Gefühl, «jetzt fallen ihr gleich die Augen aus dem Kopf». Das Gros der Zuschauer aber scheint heute Fan zu sein. Als 2020 die 10-vor-10-Moderatorin Susanne Wille zur SRF-Kulturchefin ernannt wurde, sprachen sich in der Umfrage eines Fernsehmagazins über 50 Prozent der Leser für Nathalie Christen als ihre Nachfolgerin aus. 

Susanne Wille hatte vor ihrer Beförderung übrigens 2019 den letzten eidgenössischen Wahlsonntag moderiert.