Die Kantonsarchäologie hat bei der Fischerzunft Gegenstände entdeckt, die bis ins 12. Jahrhundert zurückgehen. Darunter sind drei Tonfiguren eines Ritters, eines Turnierpferdes und einer Dame im langen Kleid. Das gab das Baudepartement diese Woche bekannt.
Die Funde lassen neue Rückschlüsse auf die Entstehung des Schaffhauser Fischerhäuserquartiers zu. Dieses wird im späten 13. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt. Vor allem Fischer und Schiffsleute sollen dort gelebt haben. Dank dem neuen Fundmaterial könne nun davon ausgegangen werden, dass das Fischerhäuserquartier spätestens im 12. Jahrhundert besiedelt wurde – 100 Jahre früher als die erste schriftliche Quelle. Ausserdem sollen die damaligen Bewohner nicht zu den ärmsten Schaffhausern gehört haben.
Neben sehr viel Keramik haben die Archäologen auch Glas, Knochen, Eisen- und Bronzeobjekte sowie Kacheln von mindestens sechs verschiedenen Kachelöfen gefunden. Ausserdem wurden zahlreiche Fragmente von Weinflaschen und Glasbechern entdeckt, die aus der Trinkstube der Fischer stammen würden.
Die Grabungen dauern voraussichtlich noch bis Ende Juli.