Der Grosse Stadtrat hat das vom Stadtrat vorgeschlagene Pilotprojekt zur frühen Deutschförderung angenommen. Damit setzt die Stadt Schaffhausen Massstäbe: Vor dem Eintritt in den Kindergarten sollen Kinder, die ungenügende Deutschkenntnisse haben, jeweils zwei Halbtage pro Woche eine Spielgruppe besuchen, die Sprachförderung betreibt. So soll die Chancengleichheit der Kinder erhöht und die Kosten des «DaZ»-Unterrichts (Deutsch als Zweitsprache) gemindert werden. Für die fünfjährige Pilotphase wurden 580’000 Franken gesprochen. Das Projekt ist vorläufig freiwillig, soll jedoch auf ein selektives Obligatorium hinauslaufen: Eltern mit Kinder, die Bedarf haben, werden diese in die Sprachförderungsspielgruppen schicken müssen. Ob sich die Eltern der Kinder an den Kosten beteiligen werden müssen, wird nach der Pilotphase vom Grossen Stadtrat und allenfalls an der Urne entschieden.
Diskussionen gab es nur bei einem Punkt. Grossstadtrat Michael Mundt (SVP) stellte den Antrag, das Projekt zu sistieren, um den Druck auf den Kanton zu erhöhen. Der Kantonsrat hatte kürzlich ein Postulat für ein kantonales Konzept zur frühen Deutschförderung mit grosser Mehrheit überwiesen, Mundt wollte nicht, dass die Stadt alleine auf den Kosten sitzen bleibe. Der Rat sah das jedoch anders und nahm die Vorlage mit 22 zu 9 Stimmen an.