Altersheim Thayngen: keine «Unwahrheiten»

17. November 2017, Kevin Brühlmann
Der Umbau soll Ende 2018 fertig sein. Foto: Peter Pfister
Der Umbau soll Ende 2018 fertig sein. Foto: Peter Pfister

Lange hat sich der Thaynger Gemeindepräsident mit Händen und Füssen gegen die Vorwürfe der «az» gewehrt. Er bezichtigte die Zeitung, «Unwahrheiten» verbreitet zu haben. Doch nun gesteht Philippe Brühlmann in seinen «Randnotizen» Ende Oktober: «Eine Verkettung von einigen Punkten» habe «zum heutigen Resultat geführt».

Die Rede ist vom Altersheim Thayngen. Dessen Sanierung und Erweiterung war bei Baubeginn im März 2015 mit 25 Millionen Franken veranschlagt worden (der Bau soll Ende 2018 fertig sein). Zurzeit geht man von ungefähr 30 Millionen aus. Brühlmann, der auch Heimreferent ist, schreibt nun sogar von 35 Millionen – wegen eben jener «Verkettung von Punkten». Er führt aus, dass «das Abstimmungsprojekt viel zu früh vors Volk gebracht» worden sei, «ohne eine präzisere Kostenberechnung». Zudem sei man auf Unvorhergesehenes gestossen wie den vielen Asbest im alten Gebäude, den man entfernen musste. Und: «Ein weiterer Faktor» für die Kostenexplosion sei auch der Entscheid gewesen, den bestehenden Altersheim-Bau zu erhalten und durch Anbauten zu erweitern, statt einen Neubau zu erstellen.

Letzteres Problem beschrieb die «az» schon im Mai 2016. Und im Februar 2017 machte die «az» publik, dass die Kosten deutlich über 30 Millionen Franken betragen werden. «Dies, weil sich der Umbau einerseits komplizierter gestaltet als angenommen, und andererseits, weil durchs Band nur billige Baumaterialien budgetiert wurden – die aus Qualitätsgründen teilweise gar nicht ausreichen», schrieb die Zeitung damals. «Auch der viele Asbest, der noch im Gebäude steckt, treibt die Kosten in die Höhe.»

Gemeindepräsident Brühlmann wehrte sich damals, wie erwähnt, gegen diese Vorwürfe. Nun, mit einer Verzögerung von eineinhalb bzw. einem halben Jahr, bestätigt er sie indirekt.