Vor Kurzem wurden die Belagsarbeiten an der Kantonsstrasse durch den Ramser Ortsteil Moskau abgeschlossen. Eine gewöhnliche Sanierung – vermeintlich.
Denn die Gemeinde hat spezielle Randsteine einbauen lassen: In bestimmten Abständen tragen die Steine die Gravur «Moskau». Ein Steinmetz aus Siblingen erhielt den Zuschlag für diesen Auftrag. Die Gravur kostete rund 16’000 Franken. Dies bestätigt Gemeindepräsident Josef Würms (SVP), der seit 2017 im Amt ist. An einer Gemeindeversammlung Mitte 2016 seien die speziellen Randsteine explizit abgesegnet worden, so Würms. Allerdings: Die Ramser sprachen damals 8’000 Franken. Also die Hälfte der nun entstandenen Kosten.
Ganz allgemein erstaunt es, dass sich Ramsen solche Luxus-Randsteine leistet. Denn der Gemeinde geht es, finanziell gesehen, mehr schlecht als recht. Kürzlich hat der Gemeinderat das Budget fürs Jahr 2018 präsentiert: Man rechnet mit einem Minus von 177’000 Franken. Zudem drängt die Sanierung des Altersheims Bachwiesen. Hier stehen Kosten von sechs Millionen Franken im Raum. Zum Vergleich: Fürs ganze Jahr 2018 budgetiert der Gemeinderat Investitionen in der Höhe von 2,25 Millionen Franken. Eine Steuererhöhung war zwar Thema im Gemeinderat, schliesslich entschied man sich aber, den Steuerfuss bei 108 Prozent zu belassen.
Die Strassensanierung kostet – gemäss Budget – insgesamt 1,23 Millionen Franken, wobei die Gemeinde Ramsen 490’000 Franken bezahlt. Laut Dino Giuliani, Leiter des kantonalen Tiefbauamts, wird man «im Kostenrahmen bleiben». (kb.)