Ein Schritt ins digitale Zeitalter

21. September 2017, Jimmy Sauter
Visualisierung einer Abstimmung: So würde das Resultat eingeblendet.
Visualisierung einer Abstimmung: So würde das Resultat eingeblendet.

Die Befürchtungen von Christian Heydecker haben sich nicht bewahrheitet. Der FDP-Kantonsrat rechnete in einer ersten Reaktion damit, dass eine elektronische Abstimmungsanlage für den Schaffhauser Kantonsrat «Hunderttausende Franken» kosten werde. Die Initianten der elektronischen Anlage, darunter auch zwei aktuelle «az»-Journalisten, gingen dagegen lediglich von Investitionen in der Höhe von 15’000 Franken aus.

Nachdem der Kantonsrat vor einem Jahr entschieden hat, die Einführung einer elektronischen Abstimmungsanlage zu prüfen, liegt nun der Bericht des Ratsbüros vor. Dieser zeigt: Die Anlage kostet 15’000 Franken. Davon entfallen 6300 Franken auf die Software, die Lizenz und die mobilen Abstimmungsgeräte, die einer Art Fernbedienung für Fernseher ähneln. Weiter kommen 2000 Franken für einen Laptop, 1000 Franken für ein sogenanntes Multifunktionsgerät, 4500 Franken für die Installation vor Ort und 1200 Franken Mehrwertsteuer hinzu.

Stimmt der Kantonsrat in den nächsten Wochen der definitiven Einführung der elektronischen Abstimmungsanlage zu, würden die 60 Volksvertreter ab Januar 2018 mit ebendieser Anlage abstimmen. Während einer Abstimmung würde ein Sitzplan des Kantonsrats mit roten und grünen Punkten auf eine Leinwand projiziert (siehe Bild). Spätestens drei Tage nach einer Ratssitzung soll zudem auf der Webseite des Kantons eine Namensliste publiziert werden, die offenbart, welcher Kantonsrat wie abgestimmt hat.