Der «Partylärm» in der Altstadt wurde in den vergangenen Wochen mehr und mehr zum Politikum. Nach Unterstadtfest, Lindlifest, Tour de Suisse und den Veranstaltungen in der neuen Rhybadi gab es Beschwerden von verärgerten Anwohnern.
Doch gibt es ihn tatsächlich, den Paradigmenwechsel in Gesellschaft und Politik? Wollen plötzlich alle feiern? Und ist die Stadt mit Bewilligungen kulanter als früher?
Romeo Bettini, Bereichsleiter Sicherheit und öffentlicher Raum, relativiert: «Ich vermute, dass sich die Feste vor allem eher in die Sommermonate verlagert haben», sagt er. Bettini hat für die «az» Zahlen aufbereitet. Während die Stadt im Jahr 2015 18 Bewilligungen für Musikveranstaltungen unter freiem Himmel ausgesprochen hat, waren es 2016 22. Im laufenden Jahr 2017 sind es bisher 17.
Die Zahlen bis 2014 sind leider nicht verfügbar, dennoch kann man davon ausgehen, dass die Zahl trotz Bettinis Vermutung leicht steigend ist.
Simon Stocker hat auch öffentlich betont, dass es eine bewusste Entscheidung des Stadtrats sei, Kulturveranstaltungen vermehrt zu fördern.
Die Veranstalter, die eine Bewilligung bekommen, würden sich vorbildlich an die Abmachungen halten, sagt Romeo Bettini. Das hätten Stichproben ergeben. Ausserdem betont er, dass sich die Anzahl Reklamationen von Anwohnern in Grenzen halte. Acht Altstadtbewohner hätten sich wegen des Lärms bei der Stadt gemeldet. Natürlich werde man deren Sorgen ernst nehmen.
Die Stadtpolizei habe auch bereits erste Lärmmessungen durchgeführt. Diese sollen noch intensiviert werden, um mit allen Parteien eine einvernehmliche Lösung zu finden – indem etwa in der Rhybadi die Musikanlage verschoben wird. (mr.)