Der ehemalige Bademeister der Rhybadi sabotiert den Betrieb des neuen Pächterteams. Bert Schneider verteidigt sein Vorgehen: «Es ist furchtbar, was dort abgeht!»
Mai 2017: Nach 32 Jahren als Bademeister gibt Bert Schneider die Rhybadi in neue Hände. Ein junges Pächterteam übernimmt das Kastenbad. Dank Wetterglück und frischen Ideen – Essen, Konzerte, Theater, Yoga und so fort – sind die Billetteinnahmen, die für die ganze Saison budgetiert waren, schon nach fünf Wochen eingenommen. Es läuft wie am Schnürchen.
Ende Juli 2017: Die Gerüchte häufen sich, wonach Bert Schneider den Betrieb der Rhybadi sabotiere. Das neue Pächterensemble will dazu nichts sagen.
Gäste erzählen aber Folgendes: Schneider hat dem neuen Pächterteam die Liste der Stammgäste und ihrer Kästchen nicht weitergeben wollen; er hat mehrere hundert Franken dafür verlangt. Also mussten die Neuen ein eigenes System einführen – den Aufwand zahlten die Kästchenbesitzer. Dann zerstörte Schneider auch ein Taucherli-Nest, in dem sich Eier befanden; ein frisch geschlüpftes Küken blieb zurück. Anschliessend lief Schneider zum Pächterteam und beschuldigte andere Badegäste, das Nest kaputtgemacht zu haben. Und zuletzt hat sich der Ex-Bademeister schriftlich bei der Stadt beschwert, weil man eine Kette abmontiert hat. Diese diente zuvor als Absperrung zum mittleren Schwimmbecken.
Rache aus dem Ruhestand?
Bert Schneider selbst bestätigt diese Vorwürfe, als ihn die «az» damit konfrontiert. Am Telefon ist er alles andere als gut auf die Rhybadi zu sprechen: «Es ist furchtbar, was dort abgeht!» Er habe zwar nichts gegen das neue Pächterteam, aber viele Sachen seien «nicht nachvollziehbar». Mittlerweile besuche er die Rhybadi nicht mehr.
Schneider begründet die Sache mit der Kästchenliste, dass dies «halt so laufe»: «Ich musste auch Dinge von meinem Vorgänger abkaufen.» Und indem er sich bei der Stadt wegen der abmontierten Kette beschwert hat, wolle er dafür schauen, dass das Gesetz eingehalten wird: «Das Wasser ist zu wenig tief, darum braucht es die Absperrung.» Aber der zuständige Kontrolleur wisse eben nicht, wie man die wegen des Kraftwerks wechselnde Wassertiefe messe.
Gerne hätte ihn die «az» noch gefragt, ob die Sabotage aus Neid erfolgt ist, weil es unter dem neuen Team so gut laufe. Doch Bert Schneider hatte es eilig: Er arbeitet als Aushilfsbademeister in diversen Schwimmbädern der Region. «Die Leute schauen schon komisch, ich muss auflegen.»