Plötzlich war Schaffhausen berühmt. Dutzende von Journalisten aus dem In- und Ausland besuchten die Pressekonferenzen der Polizei, und der Kettensägenangriff auf die Versicherung CSS machte weltweit Schlagzeilen.
Die wichtigsten, gesicherten Informationen in Kürze:
• Am Montagvormittag, 24. Juli, betrat ein Mann die Filiale der CSS an der Vorstadt 18. Er verletzte zwei Angestellte mit einer Kettensäge, einen davon schwer. Zwei weitere Personen erlitten einen Schock, eine Person wurde von der Polizei irrtümlich verhaftet und dabei leicht verletzt. Der mutmassliche Angreifer war vor dem Eintreffen der Polizei wieder verschwunden.
• Die Polizei löste einen Grosseinsatz aus, verstärkt durch Einsatzkräfte vom Ostschweizer Polizeikonkordat und aus Deutschland. Die Polizisten waren teilweise mit Maschinenpistolen bewaffnet, auch Helikopter und Suchhunde waren im Einsatz.
• Der Tatverdächtige wurde als Franz W. identifiziert, ein 51-jähriger Schweizer, der zuvor längere Zeit im Wald bei Uhwiesen gelebt hatte.
• Die Polizei entschied sich für eine Öffentlichkeitsfahndung und machte den Namen und mehrere Fotos von Franz W. publik. Sein Auto wurde gefunden und beschlagnahmt.
• Nach 32-stündiger Flucht wurde Franz W. von der Zürcher Kantonspolizei in Thalwil verhaftet, Hinweise aus der Bevölkerung hatten zu seiner Auffindung geführt. Er hatte zwei geladene Pistolenarmbrüste und zwei angespitzte Holzstöcke dabei, verhielt sich bei der Verhaftung jedoch kooperativ. Die Kettensäge wurde bisher nicht gefunden.
• Franz W. befindet sich im Schaffhauser Gefängnis, es gilt die Unschuldsvermutung. Die Staatsanwaltschaft hat ein Strafverfahren wegen mehrfacher strafbarer Handlungen gegen Leib und Leben eröffnet.
• Eine erste Einvernahme von Franz W. fand gestern Nachmittag statt, über das Tatmotiv ist noch nichts bekannt.
• Der schwer verletzte CSS-Mitarbeiter wurde operiert und ist nicht in Lebensgefahr. Alle anderen Betroffenen konnten das Spital bereits verlassen.