Diese Woche unterzeichnete die Stadt die Charta «Lohngleichheit im öffentlichen Sektor». Sie soll sicherstellen, dass die Lohngleichheit, also gleicher Lohn für gleiche Arbeit, eingehalten wird, und zwar mittels regelmässiger Kontrollen. Damit soll die Stadt eine Vorbildfunktion punkto Lohngerechtigkeit einnehmen, auch für die Privatwirtschaft.
Eine Mehrheit von Mitte-Links hatte sich für das entsprechende Postulat der SP-Grossstadträtin Katrin Huber ausgesprochen. Vorausgegangen war jedoch eine lebhafte Debatte im Stadtparlament.
Bleibenden Eindruck hinterliessen die AL-Politikerinnen Bea Will und Angela Penkov, die, bewaffnet mit Pussyhat und Plüschtier, im Duo ans Rednerpult traten. Dort inszenierten sie ein fiktives Streitgespräch zwischen Gleichstellungsgegnerin und -befürworterin. «Eigentlich wissen wir schon alles, wir kennen die Zahlen. Trotzdem ist die Charta notwendig», sagte Will, derweil SVP-Grossstadtrat Mariano Fioretti kopfschüttelnd den Raum verliess.
Pointierte Worte fand auch Iren Eichenberger (ÖBS): «Die Charta ist die Videokamera, die – wie die Bürgerlichen immer sagen – niemand fürchten muss.» Dagegen sprach Kirsten Brähler von der SVP: «Ich fühle mich zwar wie eine Nestbeschmutzerin, aber das Postulat bedeutet sehr viel Arbeit und bringt nichts.» Unterstützung erhielt Brähler von der FDP.
Im vergangenen September von SP-Bundesrat Alain Berset lanciert, wurde die Lohncharta – abgesehen vom Bund – bereits von zehn Kantonen und 20 Gemeinden unterzeichnet. Darunter Bern, Basel, Graubünden und Zürich, Winterthur, Bern und Lugano. Und nun auch Schaffhausen.