Die Kulturlobby geht in die Offensive

4. November 2016, Romina Loliva
Die Kerngruppe des Kulturbündnisses möchte den Diskurs über die Wertschöpfung der Kultur lancieren. Foto: Peter Pfister

Der Paukenschlag kam vor einem Jahr. Bei der Budgetdebatte 2016 strich das Schaffhauser Stadtparlament einen Teil der Kultursubventionen. Institutionen wie die Kammgarn, das Taptab, die Vebikus Kunsthalle und allen voran die Haberhaus Bühne waren betroffen. Die Kulturszene Schaffhausens und grosse Teile der Bevölkerung reagierten schockiert. «Aus der Wut heraus», wie Christian Ulmer erzählt, wurde dann der Verein «Freunde der Kultur» gegründet, der mittlerweile unter dem Namen «Kulturbündnis Schaffhausen» Lobbyarbeit für die Kultur betreibt.

Nach einer Findungsphase hat die Kerngruppe des Bündnisses, welchem rund 260 Personen angehören, seine Strategie präsentiert. Das Bündnis will sich für Raum, Mittel und Wohlwollen für die Kulturschaffenden einsetzen und Schnittstelle zwischen Kultur, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sein.

Ad-hoc-Gruppen werden sich um verschiedene Bereiche, wie zum Beispiel um eine temporäre Nutzung der Kammgarn West, kümmern. Zudem veranstaltet das Bündnis eine Podiumsveranstaltung, um die Diskussion über die Bedeutung der Kultur als Standort- und Wirtschaftsfaktor zu lancieren. Katharina Epprecht, Direktorin des Museums zu Allerheiligen, Katharina Furrer, Leiterin des Schauwerks, Adrian Brugger von Stars in Town und Wirtschaftsförderer Christoph Schärrer werden dieser Frage mit dem Publikum nachgehen. Die Debatte in die Öffentlichkeit zu tragen, sei sehr wichtig, davon ist das Bündnis überzeugt.